Dry Needling ist eine Therapiemethode zur Behandlung von myofaszialen Triggerpunkten im Bewegungsapparat mittels Einweg-Akupunkturnadeln zur Reduzierung und Behebung von muskulären Schmerzen.
Die Akupunkturnadel ist das alleinige Behandlungsmittel. Es handelt sich bei der Dry Needling Therapie nicht um eine Akupunktur, die nach den Lehren der Traditionellen chinesischen Medizin angewandt wird.
Bei der Akupunktur stehen die Harmonisierung und der Fluss der Energielaufbahnen (Meridiane) im Vordergrund.
In Deutschland ist die Therapie noch wenig verbreitet, jedoch wenden einige renommierte Therapeuten aus anderen europäischen Ländern das Dry Needling schon mit großen Erfolgen in der Tiertherapie an. Die Effektivität der Therapiemethode wurde wissenschaftlich schon seit Jahrzehnten in vielen Studien und Publikationen erforscht.
Ein Triggerpunkt ist ein erspürbares Bindegewebsknötchen oder eine Verklebung inmitten eines Bündels von angespannten und verhärteten Muskelpartien. Er ist oft die Ursache für Muskelprobleme. Nach Professor Karl Lewit ist der Triggerpunkt gewiss die häufigste Manifestation des Schmerzes im Bewegungssystem, wenn nicht im Organismus überhaupt.
Ihr Stoffwechsel ist gestört und sie senden den einzelnen Muskelabschnitten ständig Signale zur Kontraktion. Der Muskel bleibt daher immer unter Spannung und die einzelnen Abschnitte verkürzen und verdicken. Ein Triggerpunkt hat ungefähr einen Durchmesser von 1 mm, kann aber bis zu 1 cm dick sein. Diese Hartspannstränge können über Jahre in der Muskulatur bestehen bleiben und dort zu Problemen im Bewegungsapparat führen.
Nicht nur lokale Schmerzen können ausgelöst werden, Triggerpunkte können auch Schmerzen in anderen Körperpartien verursachen. Denn über das zentrale Nervensystem kann es zu einer Schmerzausstrahlung in durchaus weit entfernten Regionen des Körpers kommen (Reffered Pain).
Eine Physiologische Dehnbarkeit und Kontraktion der Muskeln kann hierdurch stark eingeschränkt bis überhaupt nicht gegeben sein.
Es kommt zu Schmerzen, Verhärtungen, Verspannungen. Dies führt dann zu Einschränkung der Leistungsfähigkeit und Motorik, Kraftlosigkeit, Koordinationsverlust und Anfälligkeit für Verletzungen. Ein wahrer Teufelskreis!
Eine Therapie mit Dry Needling ist hier erste Wahl. Durch ein Verständnis der physiologischen Muskelzusammenhänge, neurologische Verschaltungen und der komplexen Zusammenhänge des Gewebeaufbaus kann der Dry Needling-Therapeut Triggerpunkte palpieren und mit der Methode erfolgreich therapieren.
Es reichen oftmals eine oder wenige Behandlungen mit der Dry Needling Methode, um akute myofasziale Schmerzen zu beseitigen.
Auch bei chronischen Schmerzen kann oft der Teufelskreis unterbrochen werden und dem Tier geholfen werden, den Schmerz zu lindern bis ganz zu beseitigen.
Bei Tieren, die im Sport tätig sind, kann die Muskulatur um vieles leistungsfähiger werden.
Die im Triggerpunkt unnötig angehäufte Milchsäure im Muskel wird durch das Dry Needling abgebaut und eine verbesserte Durchblutung transportiert die gelösten Schlackstoffe ab.
So kann der Muskel anschließend besser arbeiten. Der Tonus der Muskulatur wird normalisiert, schmerzhafte Muskulatur entspannt und die bindegewebigen Knötchen / Verklebungen lösen sich auf.
Der Muskel erhält seine Leistungsfähigkeit wieder zurück, kann sich wieder dehnen und kontraktieren und Schmerzen werden reduziert.